Gemeinsam lernen Kinder Singen

Ein Konzept von Marcus Ullmann

Inhalt des Konzeptes 

Ursprünglich als Präsenzveranstaltung für Grundschulkinder konzipiert, umfasst der Kurs 12 Schulstunden. Diese wurden in 24 kurze, etwa 20-minütige Filme aufgeteilt und vom Filmemacher Ansgar Beck im Sommer 2020 aufgenommen. Der Comic-Zeicher Sylvain Merot hat die drei wichtigsten Figuren mitsamt ihren Haustieren gezeichnet; sie begleiten die Kinder durch sämtliche Filme hindurch. Genau wie ich, Marcus Ullmann, der ich die Kinder in den Filmen wie in einer Präsenz-Schulstunde betreue.

Eine Kinderstimme im Grundschulalter aufzubauen und zu pflegen, ist eine Aufgabe, die oft vernachlässigt wird. Doch bereits hier fällt die Entscheidung, wie die Jugendlichen und Erwachsenen von morgen mit ihrer Stimme umgehen werden. Die Stimme ist nicht nur das wichtigste Werkzeug, um uns verständlich zu machen, sie dient auch vor allem dazu, unser Gegenüber zu überzeugen. Eine stimmige Kommunikation kommt ohne die richtige Handhabung der Stimme nicht aus. Von ihr hängt ein Großteil der Wirkung ab, die Menschen auf ihre Umwelt ausüben.

Die Kinder lernen im Laufe des Kurses, ihren Körper als Musikinstrument wahrzunehmen. Sie erfahren alles über richtige Atmung, über eine ausbalanciert individuelle Stimmgebung und verinnerlichen musikalische Grundbegriffe wie „Legato“, „Glissando“, „Staccato“,  „Stütze“,  „Resonanz“ ganz nebenbei. 

Bereits während meines 6-jährigen Hochschulstudiums des klassischen Gesangs und der damit verbundenen Gesangspädagogik habe ich erfahren, dass Stimmbildung mit Kindern methodische Probleme mit sich bringt, die nur auf spielerische Weise gelöst werden können. Darum suche ich in meinem Konzept gemeinsam mit allen Kindern den Weg zu ihrer Stimme über kleine, spannende und fantasiebetonte Geschichten und selbst komponierte Lieder. 

In den Liedern fährt Herr Maus, der Hausmeister, auf seinem klapprigen Rad - sein unrhythmisches Hinkehuhn hat er natürlich dabei. Tante Anna sitzt in der Badewanne und singt vor sich hin. Ihr Lieblingselefant trompetet dazu und lehrt die Kinder richtiges Atmen. Herr von Hagen, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, sitzt gemütlich im Sessel. Auf der Lehne der schüchterne Tucan Bruno, der den Kindern in seinem Lied das Zungen-„R“ beibringt. Wer da noch sitzen bleibt, der steht ganz sicher beim Schulfest-Lied auf und reißt die Arme in die Höhe.

Am Ende des Kurses haben die Kinder gelernt, sich und ihre Gefühle musikalisch auszudrücken. Sie sind in der Lage, gemeinsam oder auch solistisch zu singen sowie die Musik als Ganzheit von Melodie und Rhythmus wahrzunehmen. Das neu erworbene Wissen bleibt nicht nur Theorie. Es wird mit den im Kurs gelernten Liedern verbunden und bereits in der jeweiligen Stunde praxisbezogen umgesetzt. Die Art des Lernens mit Bildern, Geschichten und Tönen lässt sich gut auf andere Fächer übertragen. Die Kinder erkennen erfolgreiche Lernstrategien, erwerben sprachliche und musikalische Fähigkeiten, erfahren die Gemeinschaft sowie ihre Regeln und verstehen - Singen macht Spaß, Singen macht glücklich. 


 Wie das aussieht... und gelingen kann, sehen Sie hier in diesem dreiminütigen Trailer auf meinem Youtube-Kanal.

 


Wie es funktioniert,... können Sie hier in einem Artikel von Dorothee Kreling auf der Seite des TLSFV ("Thüringer Landesverband der Schulfördervereine e.V.") lesen. 

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